domradio.de: Fangen wir mit der Fiktion an, also dem "Tatort". Sie haben ihn gestern mit der Familie gesehen. Im Diözesanrat beschäftigen Sie sich ebenfalls mit dem Thema Sterbehilfe. Wie haben sie den Tatort gesehen?
Cornel Hüsch (stellvertretender Vorsitzender des Diözesanrats im Erzbistum Köln): Zunächst mal ist ein Tatort keine Doku auf Arte, der Krimi lebt von Übertreibung, Überspitzung und auch von Erfindungen. Er hatte einen großen Spannungsbogen, ein sehr überraschendes Ende, aber für die Tiefe der Fragestellungen waren doch einige Aussagen und Sequenzen zu flach.
domradio.de: Nachher haben Sie in ihrer Familie diskutiert. Was waren da die Knackpunkte?
Hüsch: Mein Sohn kam gerade vom Praktikum aus dem Krankenhaus zurück. Meine jüngste Tochter macht gerade Abitur. Die Hauptknackpunkte waren: Wie kann es eigentlich passieren, dass Menschen alleine gelassen werden in der Not des Sterbens? Und vor allem die Angehörigen so alleine gelassen werden. Wie kann es passieren, dass es organisierte Sterbehilfe gibt und Menschen daran verdienen. Und die Frage, wie Menschen sich den Tod herbeisehnen und ihn dann, mit Hilfe, erhalten. Das waren schwierige Fragen, die uns eine ganze Zeit gestern Abend beschäftigt haben.
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