„Ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn wir mit dem Erzbischof einen Kompromiss finden. Eine Reform muss nicht im Streit enden“, leitet Tim-O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln, die Vollversammlung im Hinblick auf die Reform des Diözesanpastoralrates ein. Der Diözesanpastoralrat ist das wichtigste Beratungsgremium des Erzbischofes. Bei der von Kardinal Woelki vorgestellten Reform, soll die Anzahl der Mitglieder des Diözesanrates im Diözesanpastoralrat von zehn auf zwei reduziert werden. Deutlich wird Kurzbach bei einer weiteren Reform, die das Erzbistum angekündigt hat: „Die Haushaltskonsolidierungen, die bis 2030 abschließend erfolgen sollen, das sind Kürzungspotentiale, die Respekt einflößen. Wir dürfen
nicht über Einzelbudgets diskutieren, sondern müssen uns strategisch aufstellen. Die Vielfältigkeit desEngagements im Bistum muss aufrechterhalten werden. Das macht uns als Kirche aus.“
Besorgt blickt die Vollversammlung der engagierten Katholiken auf das weitere Erstarken von rechtsextremen Parteien; darauf, dass die AfD in Teilen Deutschlands stärkste Kraft wurde. Kurzbach stellt die daraus hervorgehende Gefahr für die Demokratie heraus: „Mit diesen Kommunalwahlen hat es begonnen, dass die AfD auch Verwaltungspositionen erhält. Sie bekommt die Möglichkeit aus den Strukturen heraus Macht auszuüben. Wir müssen verhindern, dass Extremisten, die unsere Demokratie ablehnen, unsere Demokratie von innen heraus umbauen können.“
Die Delegierten der Vollversammlung beschließen einstimmig, dass eine Mitgliedschaft in der AfD mit einer Mitgliedschaft in Verbänden und Räten im Erzbistum Köln nicht vereinbar ist. In ihrer Stellungnahme stellen die engagierten Laien heraus, dass das Gedankengut der AfD dem Handlungsrahmen des Doppelgebotes von Gottes- und Nächstenliebe und der Überzeugung der unantastbaren Würde jedes Menschen, fundamental entgegensteht. „Für rassistische, antisemitische, menschenverachtende Haltungen wird es bei uns niemals einen Platz geben“, zeigt die Vollversammlung des Diözesanrates deutlich Haltung. Zudem möchte die Laienvertretung mit den Menschen, die sich sorgen, im Gespräch bleiben.
Dr. Pauline Hauser, persönliche Referentin der Caritaspräsidentin, stellt in einer Keynote die Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes 2024 „Frieden beginnt bei mir“ vor und spricht überfriedensethische Aspekte für eine friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft und in der Welt. Hedwig Fritz, Geistliche Begleitung der Diözesangruppe Pax Christi und Mitglied des Runden Tisches
Frieden im Erzbistum Köln, führte in den Beschluss „10. Leitsätze, Frieden und wie wir selbst immer mehr in unserem engsten Umfeld, in der Familie, im Bistum und in der Gesellschaft Frieden schaffen“
ein, welchen die Vollversammlung beschloss.