Wir erleben ganz real, wie engagierte Menschen, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten unsere Kirche verlassen. Das geschieht nicht irgendwo in der Weltkirche, sondern ganz konkret hier in unserem Bistum.
Wir stellen fest, dass der pastorale Zukunftsweg von Beginn an ein „top down Prozess“ war, bei dem in seiner jetzigen Form Beteiligung zu oft suggeriert wird. Die ernsthaften Sorgen und Nöte der Menschen in den Gemeinden und Verbänden sind hier nicht berücksichtigt, sie möchten ernst genommen werden und Kirche entscheidend mitgestalten.
Neue Autorität und neues Vertrauen müssen erarbeitet werden, weil es unserem Bistum guttut, weil es den Menschen in den Gemeinden und Verbänden guttut und weil es dem Bischof guttut. In der Phase, in der wir uns gerade befinden, können wir uns nicht sicher sein, ob der Kardinal sein Amt so ausführt, dass eine Perspektive entsteht. Man kann nicht Pastor sein, ohne die Menschen wirklich lieben, verstehen und einen zu wollen.
Wir fragen uns: Will der Erzbischof uns normale Christinnen und Christen noch in den Gemeinden haben? Einfach so jetzt weiter Gespräche führen, Aufgaben von sich weg delegieren und Unterarbeitsgruppen einrichten, bringen uns nicht weiter.
Wir stehen hinter dem Satz von Adolph Kolping: „Wer die Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfand geben.“
Vorstand des Diözesanrates
Köln den 23.04.21