Die Ersteller*innen des Gutachtens machen bereits erste Vorschläge aus juristischer Sicht, wie die Verantwortlichen des Erzbistums strukturelle Veränderungen erreichen können. Hierzu bedarf es jedoch einer breiteren Aufarbeitung, die über die juristische Sichtweise hinausgeht – wie die Stärkung der Interventionsstelle und der Verbesserung innerkirchlicher Strukturen - sowie grundsätzlich einen Systemwechsel. Machtstrukturen und Machtabhängigkeiten müssen begrenzt werden; das ist unabdingbar.
Auch ist es nun wichtig die Amtszeit von Kardinal Meisner, der schwer durch das Gutachten belastet wird, neu zu bewerten. Dass es einen Ordner gab mit dem Titel „Brüder im Nebel“ macht fassungslos!
Verantwortliche, die durch das Gutachten mit Pflichtverletzungen belastet werden und bis heute in verantwortlichen Funktionen der katholischen Kirche aktiv sind, müssen sich nun ihrer Verantwortung stellen. Allein die Aktenlage reicht nicht aus, es bleibt bei der persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen, wie in unserem Beschluss der Vollversammlung vom Januar gefordert. Es ist richtig und wichtig, dass Kardinal Woelki umgehend erste Konsequenzen gezogen hat und Weihbischof Schwaderlapp und Offizial Assenmacher, die das Gutachten beide mit mehreren Pflichtverletzungen belastet, mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden hat.
Auch wir haben das Gutachten noch nicht einsehen können. Daher ist dies nur eine allerste Einschätzung. Wir werden uns als Diözesanrat eingehend mit dem Inhalt des Gutachtens beschäftigen und weiterhin das Gespräch mit der Bistumsleitung suchen.
Es braucht einen neuen Vertrauensaufbau im Erzbistum, eine moralisch-ethische Kultur der Umkehr mit tätigen Zeichen, wie zum Beispiel dem Schuldbekenntnis im Kölner Dom durch die Bistumsleitung und eine neue Gesprächskultur mit den Gläubigen des gesamten Bistums.
Download der Stellungnahme finden Sie hier