Der Vorstand des Diözesanrates begrüßt ausdrücklich diesen Rückblick und die Perspektiven und hält die dort aufgezeigte Analyse des priesterlichen Dienstes im Erzbistum Köln für zutreffend.
Im Rahmen Dialogprozesses „Mut zum Handeln“ hat der Diözesanrat ein Abschlusspapier zum Thema „Ein neuer Aufbruch im Erzbistum Köln“ beschlossen und kommt ebenfalls im 9-Punkte-Katalog für das zukünftige Handeln in den pastoralen Räumen zu einer ähnlichen Analyse.
- Wir stellen fest, dass die Frage nach Gott bei vielen Menschen kein Thema mehr ist. Wir erkennen, dass in unserer Gesellschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft zu wenig Kraft von Christen eingebracht und Christen oftmals schweigen anstatt offen und klar für ihren Glauben einzutreten.
- Wir sehen das kaum noch junge Familien und Kinder zu den Gottesdiensten kommen und viele Jugendliche und Erwachsene, wenn überhaupt, nur noch punktuell am Leben der Kirche teilnehmen.
- Wir stellen fest, dass wir gerade in unserer multi-kulturellen Gesellschaft unser christliches Gesicht zeigen und damit den Dialog aus dem Geist der Bibel zum Beispiel auch gegenüber dem Geist des Korans führen müssen.
Aus diesem Grund verweisen wir noch einmal auf die oben genannten Papiere hin und stellen fest, dass wir für einen wirklichen pastoralen Zukunftsweg im Erzbistum Köln jetzt und sehr schnell ein Umdenken in der Pastoralplanung brauchen.
Zukünftige Großpfarreien sind sowohl für die Menschen als auch für die Leitenden Pfarrer eine Zumutung. Kirche muss vor Ort stattfinden. Dort, wo die Menschen leben. Dort, wo der Kirchturm steht und die Menschen Netzwerke bilden können.
Wir benötigen zukünftig ins besonders die Geistesgaben von Männern und Frauen, die Kirchenleitung übernehmen, ohne durch Kirchengesetze in Schranken gehalten zu werden.
Wir benötigen in der Zulassungsfrage von Weiheämtern dringend eine Veränderung und einen mutigen Fortschritt, um Männern und Frauen zukünftig den Zugang zu geistlichen Ämtern zu ermöglichen.
Wir fordern zukünftig für Pfarrer und Priester Netzwerke und Wohngemeinschaften, in denen sie sich austauschen und lebendig am Gemeindeleben teilnehmen können.
Der Vorstand des Diözesanrates
Köln, den 19. Januar 2017