„Christus ist unser Friede“.
Christus verkündete „das Evangelium des Friedens“. Sollen diese Worte nicht zu frömmelnden Ausagen
degradiert werden, müssen sie in den aktuellen Situationen des Unfriedens und der Gewalt für Christinnen und Christen zur Wegweisung und zum Hoffnungsanker werden.
Unsere Welt ist unter die Räuber gefallen. Menschen liegen wie der Wundgeschlagene an der Straße zwischen Jericho und Jerusalem am Wegrand – verwundet, traumatisiert, totgeschlagen. Der Frieden liegt am Boden. Meldungen über Terror und kriegerische Gewalt, Hunger und Verelendung füllen die Nachrichten. Viele sehen die Opfer und die Leidenden und gehen vorüber, ihren eigenen Geschäften nach. Andere zucken bedauernd die Schultern, weil man nichts ändern könne. Doch auch heute sehen Menschen – wie der barmherzige Samariter – die Niedergeschlagenen, wenden sich den Verwundeten zu und engagieren sich für den Frieden.
Im Jahr 2018 erinnern wir besonders an Schreckenszeiten und unheilvolle Ereignisse unserer Geschichte:
an den grausamen Dreißigjährigen Krieg, der vor 400 Jahren begann sowie an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Diese Erinnerungen sind für Christinnen und Christen Mahnungen, sich verstärkt und nachhaltig am „Evangelium des Friedens“ zu orientieren und zu handeln im eigenen
Leben, in der Kirche und der Gesellschaft.
Seit 50 Jahren begeht die katholische Kirche jährlich den Weltfriedenstag am 1. Januar. Aus diesem Anlass senden die Päpste Botschaften zu diesem Tag. In diesem Jahr richtet Papst Franziskus den Blick der Welt auf Migranten und Flüchtlinge als Menschen auf der Suche nach Frieden.
Der Katholikentag 2018 in Münster ruft mit seinem Leitwort „Suche Frieden“ die Erinnerung wach an kriegerische Gewalt und das Ende des Dreißigjährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück.
Auch die Kölner Domwallfahrt 2018 nimmt mit dem Motto „Dona nobis pacem“ – „Gib uns deinen Frieden“ das Anliegen des Friedens in Gebet, Besinnung und Pilgern im Kontext der Geschichte und unserer Zeit auf. Zu diesem Anlass wird es auch ökumenische Beiträge geben. Wallfahrten bringen Menschen in Bewegung, Schritt für Schritt nähern sich Menschen Christus, dem Schalom der Welt. Wir danken dem „Runden Tisch Frieden“ im Erzbistum Köln für sein Engagement und die Initiative zu dieser Handreichung als Anregung für Gruppen, Gemeinden und Verbände. Wir danken denen, die zum Entstehen der Handreichung beigetragen haben.
Als Christinnen und Christen sind wir getragen von der Verheißung: „Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Frieden küssen sich.“ (Ps 85,11)
Tim-O. Kurzbach
Vorsitzender Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln
Petra Dierkes
Leiterin Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum Köln
Msgr. Robert Kleine
Domdechant Köln
Ursula Paulus
Diözesanvorstand pax christi Köln